Seit gestern Abend hat Arya Mühe mit Schlucken, sie hat auch Gras und Insekten hervorgewürgt und wollte heute nicht fressen.
Der Allgemeinuntersuch von Arya ist unauffällig. Allerdings scheint die Katze sehr deutlich empfindlich, wenn man die Kehlkopfregion abtastet und beginnt jeweils sofort, leer zu schlucken. Obwohl im Rachen keine Veränderungen zu sehen sind, ist die Vorgeschichte und der Untersuchungsbefund sehr verdächtig für einen Rachenfremdkörper - ein Problem, das bei Freigängerkatzen häufig zu finden ist, wenn Grashalme gefressen werden, welche dann nicht korrekt abgeschluckt werden können. Entsprechend wird Arya narkotisiert, damit der Rachen untersucht werden kann. Wie in den meisten Fällen ist auch hier auf Anhieb kein Fremdkörper zu sehen - erst nachdem das Gaumensegel mit einem Häkchen nach vorne gezogen wird, kann der schon weit im Nasen-Rachenraum liegende Grashalm erspäht werden.
Vorsichtig wird mit einer langen Fremdkörperzange der Grashalm entfernt. Da die Gräser meist feine Widerhäkchen aufweisen und im Nasen-Rachenraum festsitzen, ist es hilfreich, den Halm erst unter Zurückziehen des Gaumensegels nach hinten in den Rachen zu ziehen und erst dann komplett zu entfernen. Wird stattdessen einfach am Halm gezogen, reisst dieser häufig ab oder schneidet bei der Entfernung in das Gaumensegel ein.
Arya erhält eine Injektion mit einem Entzündungshemmer und wird wieder aus der Kurznarkose geweckt; die Symptome sollte schon morgen verschwunden sein.
Rachenfremdkörper in Form von Grashalmen sind wie erwähnt bei Freigängerkatzen häufig - Fressen und Schlucken von Gras ist ein normales Katzenverhalten. Wichtig ist, dass der Patient bei Schluckproblemen baldestmöglich vorgestellt wird - wird nämlich zu lange gewartet, wandert der Grashalm im Nasenrachenraum immer weiter nach vorne, so dass er von hinten auch unter Zurückziehen des Gaumensegels nicht mehr gefunden werden kann. Als Folge entwickelt sich ein chronischer Nasenausfluss, wenn der Grashalm langsam verfault; wenn der Grashalm schmal genug ist, kann er auch mit etwas Glück mit der Zeit aus dem Nasenloch hervortreten und so entfernt werden. Zur Entfernung ist neben einer langen Fremdkörperzange auch das erwähnte Häkchen Gold wert.
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